Verantwortung übernehmen geht am besten, wenn vorher die Regeln klar und allen Beteiligten bekannt sind. Das ist nicht immer der Fall. Wenn sich in einem solchen Fall die Beteiligten mangels konkreter Vereinbarungen an ethische, moralische, soziale Grundsätze und damit an die guten Sitten halten, gelingt ein verantwortungsvoller Umgang miteinander und mit dem Umfeld im weitesten Sinn. Seit für regelkonformes Handeln der Begriff Compliance verwendet wird, scheint selbiges Handeln auszusterben. Dazu nur drei Beispiele:

Rückbau der Atomkraftwerke geht zu Lasten der Betreiber?

Wir brauchen gar nicht weit auszuholen: Betreiber von Atomkraftwerken durften jahrelang Gewinne vereinnahmen, erwarten aber vom Steuerzahler – übrigens  auch von dem, der immer Ökostrom bezahlt hat – dass er die Kosten für den Abbau dieser umweltschädlichen Technik übernimmt.  Gute Sitte wäre hier sicher das Verursacherprinzip. Und damit der Steuerzahler nicht merkt, wie er für alles doppelt und dreifach zur Kasse verpflichtet (gebeten kann man wohl schlecht sagen!) wird, werden derartige politische Entscheidungen möglichst mit einem Etikettenschwindel als „Kompromiss“ verkauft. Verraten und verkauft wird aber tatsächlich der Steuerzahler, der die Verantwortung übernehmen darf.

Rüstungskonzerne kommen für die Asylkosten auf?

Ein anderer Fall sind die deutschen Rüstungsexporte. Wie hoch die wirklich sind, kann man nur mit Mühe herausfinden. Dass auch deutsche Rüstung für die Zustände mitverantwortlich sind, die Menschen veranlassen, ihr Land zu verlassen und bei uns Asyl zu suchen, wird selten öffentlich erwähnt. Wie wäre es, wenn die Rüstungskonzerne die Kosten für den Aufenthalt der Asylsuchenden übernähmen? Nach dem Verursacherprinzip. Sicher lassen sich noch mehr Verursacher finden, dann verteilt sich die Verantwortung gerechter. Wer darf für die wahren Verursacher wieder einmal und nicht nur finanziell geradestehen? Wir wissen es längst: Die einen machen den Reibach, die anderen tragen die Last.

Europa-Parlamentarier zahlen in ihren Pensionsfonds ein?

Noch ein Beispiel gefällig? Nehmen wir den Pensionsfonds für Europa-Abgeordnete, der 1990 für diese gegründet wurde und in ein paar Jahren eine auf gut 300 Millionen Euro geschätzte Finanzierungslücke aufweisen soll. Ich denke, es reicht einmal raten, wer die Lücke wird schließen „dürfen“: die europäischen Steuerzahler. Und das, obwohl jedenfalls bei uns – mit Ausnahme der Beamten – jeder irgendwie für seine Altersversorgung vorsorgen muss, egal ob er den „üppigen“ Mindestlohn oder einen angemessenen Ausgleich für seine Arbeit erhält. Geht’s noch?

Wo bleibt der Grundsatz, dass derjenige die Suppe auslöffelt, der sie eingebrockt hat? Vielleicht hat die um sich greifende Verantwortungs-Insolvenz damit zu tun, dass diesen Grundsatz unter dem neudeutschen Namen Compliance keiner mehr versteht? Gibt es ein besseres Argument dafür, Dinge klar und deutlich in der eigenen Sprache zu benennen? Jedenfalls immer dann, wenn sich entsprechende Wörter in ihrem Wortschatz finden lassen? Gegen Sprachinsolvenz und für die Vielfalt der deutschen Sprache: http://www.baron-texttraining.de/index.php?id=buecher

 

Die Autorin:
Gabriele Baron, seit 25 Jahren freiberufliche Texterin sowie Trainerin mit dem Schwerpunkt empfängerorientierte Korrespondenz und Kundenorientierung in der Kommunikation. Autorin u.a. des Buches „Entdeckungsreise Sprache – 23 Ausflüge zur Erkundung der deutschen Sprache“, Edition Lichtland
Gabriele Baron, Text & Training, Abt-Walther-Straße 4, 94081 Fürstenzell, Telefon (08502) 48 95 27 82, info@baron-texttraining.de, www.baron-texttraining.de 

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