Stress im Berufsalltag ist ein wachsendes Problem, das sich negativ auf die Gesundheit und Produktivität von Mitarbeitern auswirken kann. In einer kürzlich von Robert Walters durchgeführten Impulsumfrage gab beinahe die Hälfte der befragten Arbeitnehmer an, häufig oder sogar sehr häufig Stress im Arbeitsalltag zu erleben. Doch wer ist für die Bewältigung dieses Problems verantwortlich und tun Unternehmen genug, um den Stress zu mindern? Alessa Kinna, Senior Consultant bei Robert Walters in Frankfurt am Main, gibt ihre Erfahrungswerte weiter und klärt über mögliche Maßnahmen auf, mit denen Unternehmen das Stresslevel ihrer Belegschaft reduzieren können.

Wie verbreitet ist Stress am Arbeitsplatz?

Die von Robert Walters durchgeführte Impulsumfrage zeigt, dass 46% der Befragten sich oft oder sehr oft gestresst fühlen. Weitere 35% berichten von gelegentlichem Stress, während lediglich 19% angeben, selten oder nie stressigen Situationen ausgesetzt zu sein. Diese Zahlen werden auch durch Statistiken* zu steigenden Fällen der Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Burn-out-Erkrankungen bestätigt. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit für Unternehmen, hier aktiv zu werden.

Gestresste Arbeitnehmer – bei wem liegen die Verantwortlichkeiten?

Interessanterweise sind 56% der Umfrageteilnehmer der Ansicht, die Hauptverantwortung für die Bewältigung von Arbeitsstress liege bei ihren direkten Vorgesetzten. Dagegen sehen 26% die Verantwortung bei sich selbst und 12% sind der Meinung, dass die oberste Führungsebene und die HR-Abteilung zuständig sind.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die meisten Arbeitnehmer erwarten, dass ihre Vorgesetzten Maßnahmen zur Bewältigung des Arbeitsstresses ergreifen.

Leistet der Arbeitgeber genug?

Mehr als die Hälfte der Befragten (56%) meint, dass ihr Arbeitgeber nicht genug tut, um Stress am Arbeitsplatz zu mindern. Nur 16% sehen ihren Arbeitgeber als sehr proaktiv in dieser Hinsicht an, während 28% finden, dass zumindest einige Anstrengungen unternommen werden.

Die Umfrage zeigt auch, dass in Unternehmen mit hohen Stressleveln oft die Quantität der Arbeit über deren Qualität gestellt wird. Im Gegensatz dazu scheinen Unternehmen, die den Fokus auf die Qualität der Arbeit legen, ein gesünderes Stressmanagement zu haben.

Ursachen und Effekte von Arbeitsplatzstress

Stress am Arbeitsplatz ist vielschichtig und kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zu diesen zählen nicht nur lange Arbeitszeiten, sondern auch ein anspruchsvolles Arbeitspensum, das wenig Raum für Pausen und Erholung bietet. Weiterhin verschärfen knappe Deadlines den Stress, genauso wie unklare oder unrealistische Erwartungen seitens der Vorgesetzten. Unsicherheiten über die berufliche Zukunft und soziale Konflikte im Team tragen ebenso zum allgemeinen Stresslevel bei.

Die Auswirkungen der Vernachlässigung dieses wichtigen Themas können weitreichend sein. Eine höhere Fluktuation von Mitarbeitern, zunehmende Burnout-Raten und mehr Fehlzeiten zählen zu den möglichen negativen Folgen. Darüber hinaus kann die Produktivität unter erhöhten Stressbedingungen leiden, da gestresste Mitarbeiter oft weniger konzentriert und effizient sind.

Damit stellt sich die entscheidende Frage: Welche konkreten Maßnahmen können Unternehmen ergreifen, um diese weit verbreitete Belastung ihrer Belegschaft zu mindern?

Anregungen für mögliche Maßnahmen gegen Arbeitsplatzstress

Unsere Umfrage zeigt deutlich, dass Stress am Arbeitsplatz in Deutschland ein ernstzunehmendes Problem ist. Arbeitgeber sollten mehr in präventive Maßnahmen investieren und aktiv Strategien zur Stressminderung fördern. Dabei können einfache Interventionen bereits eine große Wirkung entfalten. Aus intensivem Austausch mit Personalverantwortlichen und Führungskräften teilt Kinna folgende Maßnahmen:

1. Realistische Deadlines und Zielsetzungen

Um den Druck auf die Mitarbeiter zu mindern, sollten Vorgesetzte darauf achten, realistische Deadlines und Zielsetzungen zu formulieren.

2. Offene Kommunikation

Eine transparente und offene Kommunikationskultur kann dabei helfen, Stressfaktoren frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. In diesem Kontext können Vorgesetzte sich als verlässliche Ansprechpartner für ihre Mitarbeiter positionieren und sich aktiv in die Gestaltung einer offenen Kommunikationskultur einbringen.

3. Regelmäßige Feedback-Gespräche

Das Einrichten von regelmäßigen Feedback-Gesprächen zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten kann dazu beitragen, Missverständnisse und Stresssituationen frühzeitig zu erkennen. Solche Gespräche bieten eine Gelegenheit, Fortschritte zu überprüfen und potenzielle Stressquellen anzusprechen, sodass rechtzeitig korrigierende Maßnahmen eingeleitet werden können.

4. Gestaltung einer Wohlfühlatmosphäre

Ein angenehmes und förderndes Arbeitsumfeld kann den Stresspegel erheblich senken. Investitionen in ergonomische Büromöbel, die Schaffung von Ruhezonen oder die Einführung von Pflanzen und natürlichen Elementen im Büro können zur allgemeinen Mitarbeiterzufriedenheit und somit zu einer Reduktion des Stressniveaus beitragen.

5. Mentale Gesundheitsprogramme

Programme zur Stressbewältigung oder Achtsamkeitstrainings können eine große Hilfe für Mitarbeiter sein und sollten gefördert werden.

„Es ist höchste Zeit, dass Unternehmen nicht nur ihre Profitziele, sondern auch das mentale Wohl ihrer Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen. Eine Unternehmenskultur, die beides in Einklang bringt, ist nicht nur human, sondern auch ein wesentlicher Schlüssel für nachhaltigen Geschäftserfolg“, so Kinna.

Quelle

Statista, 2022: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/239872/umfrage/arbeitsunfaehigkeitsfaelle-aufgrund-von-burn-out-erkrankungen/

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Robert Walters ist als eine der führenden Personalberatungen spezialisiert auf die Besetzung von Fach- und Führungskräften auf allen Managementebenen. In Deutschland besetzen wir Positionen in Festanstellung und im Interim Management in den Bereichen Finance & Accounting, Banking & Financial Services, Human Resources, Information Technology, Procurement & Supply Chain und Sales & Marketing.

Robert Walters wurde im Jahr 1985 gegründet und ist heute international in 31 Ländern vertreten.

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