Die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Freiburg halten trotz Coronakrise wo immer es möglich ist an der Ausbildung junger Fachkräfte fest. Zum aktuellen Ausbildungsjahr verzeichnete die Handwerkskammer Freiburg 2.284 neu eingetragene Ausbildungsverträge. Bis zum 30. September verzeichnete das südbadische Handwerk damit ein Minus von 4,9 Prozent bzw. 118 Ausbildungsverträgen. „Nach den alarmierenden Zahlen im späten Frühjahr haben die Handwerksunternehmen noch eine regelrechte Aufholjagd hingelegt“, vermeldet Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg.

Die Zahlen der Kammer zeigen jedoch auch deutlich, wo die Coronakrise die Betriebe besonders stark getroffen hat: Während in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald (+4,9 Prozent), Emmendingen (-3,3 Prozent) und Ortenau (-0,3 Prozent) nur leichte Verschiebungen gemeldet wurden, verzeichneten der Landkreis Lörrach mit -15,6 und die Stadt Freiburg mit -16,5 Prozent deutliche Verluste. „Die Zahlen spiegeln die Rückmeldungen wieder, die wir im Frühjahr im Zusammenhang mit der Soforthilfe erhalten haben“, erläutert Ullrich. „Städtische Ballungsgebiete und der Süden des Kammerbezirks sind deutlich stärker von den Auswirkungen der Coronakrise betroffen als der Rest.“ Im Kreis Lörrach liegt das neben den in der Nähe zur Schweizer Grenze höheren Mieten und Standortkosten insbesondere an der doppelten Grenzschließung im Dreiländereck im März. Diese verstärkte in den Grenzregionen wenig überraschend die durch die Coronakrise verursachten wirtschaftlichen Schäden – was sich nun auch auf die Ausbildung auswirkt. Eine erneute Grenzschließung muss nach Ansicht der Kammer daher auf jeden Fall vermieden werden.

Zudem sind einzelne Gewerke besonders von den Rückgängen betroffen. So melden etwa Kraftfahrzeugmechatroniker und Friseure besonders rückläufige Zahlen. „Die Krise wirkt wie ein Brennglas“, so Ullrich. „Die Auswirkungen struktureller Veränderungen, wie etwa in der Kfz-Branche, treten in dieser Krise noch deutlicher zu Tage und wirken sich dementsprechend auch akut auf die Ausbildungszahlen aus.“ Für viele kleinere Friseure sei die Ausbildung aufgrund der geltenden Hygienevorschriften nahezu unmöglich. Auch bei den Elektronikern und den Kaufleuten für Büromanagement sind die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zum letzten Jahr rückläufig.

Der Großteil der Ausbildungsbeginner kann einen Hauptschulabschluss (38,7 Prozent) oder die Mittlere Reife (39,4 Prozent) vorweisen. Der Anteil der Auszubildenden mit Abitur oder höherem Bildungsabschluss ist noch einmal leicht gestiegen – auf 15,5 Prozent. Der Anteil ohne Abschluss oder mit ausländischem Abschluss liegt konstant bei 6,4 Prozent.

Die Aufholjagd bei den Ausbildungsverträgen scheint im Übrigen weiter anzuhalten: Ende Oktober verzeichnete die Kammer nur noch ein Minus von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Das Handwerk bleibt also auch in dieser Krise ein verlässlicher Ausbildungspartner“, so Kammerpräsident Johannes Ullrich. „Und das, obwohl die allermeisten unserer Betriebe ohne Unterstützungsmaßnahmen in diesem Bereich auskommen müssen. Es bleibt nur zu hoffen, dass der neuerliche Teil-Lockdown im November und die damit verbundene weitere Unsicherheit den Ausbildungswillen der Handwerksbetriebe nicht erneut ausbremst.“

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