Mit viel Ehrgeiz, Einsatz und Leidenschaft haben dieses Jahr 663 Handwerkerinnen und Handwerker aus 28 Gewerken ihre Weiterbildung zum Meister oder zur Meisterin erfolgreich abgeschlossen. Ein starkes Zeichen für die Qualität und Leistungsfähigkeit des Handwerks. Damit in Zukunft noch mehr einen eigenen Betrieb übernehmen oder gründen, fordert die Handwerkskammer mehr Unterstützung.

„Das ist Ihr Abend! Genießen Sie Ihren Erfolg und lassen Sie sich feiern!“, betont Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart, am Freitagabend auf der Meisterfeier in Stuttgart vor den anwesenden Jungmeisterinnen und Jungmeistern. Als der Konfettiregen fällt, ist die Stimmung ausgelassen. Mit Stolz und großer Anerkennung feiert die Handwerkskammer Region Stuttgart unter dem Motto „Nacht der Meister – Dein Handwerk. Dein Moment.“ die neuen Leistungsträgerinnen und -träger im Handwerk. „Ich bin sehr stolz auf die Leistung der diesjährigen Meisterinnen und Meister. Sie sind die Zukunft unseres Handwerks und tragen entscheidend zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Landes bei“, freut sich Reichhold. 

Von den 663 Meisterinnen und Meistern sind 521 Männer und 142 Frauen. Die älteste Person unter den Absolventinnen und Absolventen ist 59, die jüngste 19 Jahre alt. Die meisten neuen Handwerks-Meisterinnen und -meister in der Region Stuttgart kommen aus der Kraftfahrzeugtechnik (86). Auf Platz zwei liegen die Installateur und Heizungsbauer/innen (59) und Platz drei teilen sich die Friseur/innen und Elektrotechniker/innen (jeweils 52). Fünf Frauen und vier Männer erhielten in diesem Jahr außerdem eine Auszeichnung als Bestmeister/in. Für die Jungmeisterinnen und -meister stehen nun alle Türen im Handwerk offen, so Reichhold: „Sie können nun selbst ausbilden, eine Führungsposition einnehmen oder ein eigenes Unternehmen gründen. Auch wenn aktuell das wirtschaftliche und politische Umfeld nicht leicht ist, bietet das Handwerk eine stabile Basis. Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, gewinnt.“

Unterstützung bei Gründung oder Übernahme

In den kommenden Jahren suchen allein in der Region Stuttgart rund 5.000 Handwerksbetriebe eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger. „Die Übernahme eines etablierten Betriebs bietet ideale Startbedingungen, weil man auf einen aktiven Mitarbeiter- und Kundenstamm zurückgreifen kann. Mein Appell an die Jungmeisterinnen und Jungmeister: Nutzt diese Chance!“, so Reichhold. Nach der Übernahme könne der Betrieb dann nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen weiterentwickelt werden. Die Kammer unterstütze kostenfrei im gesamten Prozess der Nachfolge und baue derzeit eine neue Vermittlungsplattform auf.

Finanzielle Unterstützung bei einer Betriebsgründung oder -übernahme erhalten die Meisterinnen und Meister auch durch das Land Baden-Württemberg. Nach erfolgreich bestandener Prüfung können sie die Meistergründungsprämie als Tilgungszuschuss in Höhe von bis zu 10.000 Euro beantragen – jedoch nur innerhalb der ersten 24 Monate. „Jungmeisterinnen und Jungmeister brauchen Zeit, um Praxiserfahrung zu sammeln und sich auf eine Betriebsgründung oder -übernahme vorzubereiten“, so der Handwerkspräsident. Daher fordert er bei der Meisterfeier von den anwesenden Landtagsabgeordneten, wie SPD-Spitzenkandidat Andreas Stoch, eine Verlängerung der Beantragungsfrist für die Meistergründungsprämie von derzeit 24 auf 48 Monate.

Attraktivität für Unternehmertum steigern

Außerdem bräuchten Jungunternehmerinnen und -unternehmer Raum, um sich zu entfalten. Doch durch die vielen Dokumentations- und Berichtspflichten sowie aufwendige Genehmigungsverfahren werde dieser stark eingeschränkt. „Die überbordende Bürokratie raubt wertvolle Arbeitskraft und Zeit. Das schreckt viele junge Fachkräfte ab, einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen“, berichtet Reichhold. Am Ende koste der Bürokratieaufwand bares Geld, wenn immer mehr Mitarbeitende nur noch dokumentieren oder Formulare ausfüllen. „Es ist Zeit, dass die Politik den Betrieben wieder mehr vertraut und sukzessive die bürokratischen Belastungen auf allen Ebenen abbaut“, so der Handwerkspräsident. Das Ziel sei schon lange klar: Regeln, die verständlicher und praxistauglicher sind.

Rotary-Förderpreis übergeben

Den diesjährigen Rotary-Förderpreis in Höhe von 3.000 Euro für eine herausragende fachliche Leistung und einen durchdachten Zukunftsplan erhielt Tischlermeister Paul Hasselwander aus Stuttgart. Schon jetzt bringt er sich in die Geschäftsprozesse des Familienunternehmens Thomas Hasselwander GmbH ein und für Ende 2026 ist die vollständige Übernahme geplant, um so die Schreinerei in vierter Generation fortzuführen. Dabei möchte der diesjährige Bestmeister im Tischler-Handwerk Tradition und Innovation verbinden: Moderne Fertigung, digitale Prozesse und nachhaltige Materialien sollen das handwerkliche Können vergangener Generationen ergänzen. Neue Synergien für das Angebot der eigenen Schreinerei konnte er 2023 durch die Beteiligung an der Baisch Haustüren GmbH schaffen, was auch den Erhalt des kleinen Unternehmens sicherte. Das Ziel: Beide Handwerksbetriebe weiterentwickeln und solide Arbeitsplätze und Ausbildungsangebote bieten. Den Preis überreichte Ingo-Felix Meier, Präsident des Rotary Clubs Stuttgart.

Bei der Meisterfeier 2025 wurden als Bestmeister/in besonders geehrt:

  • Bäcker-Handwerk: Tim Wellbrock, 71332 Waiblingen
  • Feinwerkmechaniker-Handwerk: Christian Stephan Burr, 71546 Aspach
  • Klavier- und Cembalobauer-Handwerk: Anja Isabel Schöffler, 73469 Riesbürg
  • Maler- und Lackierer-Handwerk: Charlotte Wilhelmine Schuster, 55595 Brockenau
  • Maßschneider-Handwerk: Lilly Maria Ihringer, 79423 Heitersheim
  • Raumausstatter-Handwerk: Sarah Katharina Roser, 71665 Vaihingen an der Enz
  • Schilder- und Lichtreklamehersteller-Handwerk: Leon-Andrea Walter Leitz-Schwoerer, 79341 Kenzingen*
  • Schilder- und Lichtreklamehersteller-Handwerk: Theresa Scholz, 88275 Berg*
  • Tischler-Handwerk: Paul Hasselwander, 70372 Stuttgart

*Beide haben den exakt gleichen Notenwert

Weitere Informationen: www.hwk-stuttgart.de/meisterfeier2025

Acht Meisterinnen und Meister erzählen hier ihre Geschichte: www.hwk-stuttgart.de/machergeschichten

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Handwerkskammer Region Stuttgart
Heilbronner Straße 43
70191 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 1657-0
Telefax: +49 (711) 1657-222
http://www.hwk-stuttgart.de

Ansprechpartner:
Christina Dierschke
Kommunikation und Politik
Telefon: +49 (711) 1657-253
E-Mail: christina.dierschke@hwk-stuttgart.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel