Durch eine Zweitmitgliedschaft an einer Universität erhalten Professor*innen einer (Fach)Hochschule das Recht, Promotionen durchzuführen. Was ihn motiviert, seinen Absolventen*innen den Doktorhut zu ermöglichen, berichtet Prof. Dr. Clemens Jauch. 

Es ist ein Erfolgsmodell: Als Professor an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften über eine Zweitmitgliedschaft das Promotionsrecht erhalten – und Absolvent*innen einer Fachhochschule den Doktortitel ermöglichen. Auf diese Weise hat Prof. Dr. Clemens Jauch Felix Doucet zum Doktorhut begleitet. „Das hat eine ganz andere Intensität als eine Masterarbeit“, berichtet der Professor für Windenergietechnik am Institut für Windtechnologie der Hochschule Flensburg.

Und der Prozess dauert auch länger. Bereits ab 2017 hat Clemens Jauch den Doktoranden Felix Doucet in seiner wissenschaftlichen Arbeit betreut. Durch die Zweitmitgliedschaft an der Europa-Universität Flensburg ist es Jauch erlaubt, einen Doktorgrad zu verleihen. Nun konnte er sein Recht erstmals anwenden. Felix Doucet hat sich wissenschaftlich analytisch mit dem Thema „Smart Ballancing“ auseinandergesetzt. Dabei geht es um Transparenz auf dem Strommarkt, so dass Marktanreize das Handeln aller Akteure dahingehen beeinflussen, dass sie mithelfen den Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch im Stromnetz herzustellen. Und nicht allein die großen Netzbetreiber Maßnahmen ergreifen. 

Ein zukunftsweisendes Thema. Und natürlich hätte Felix Doucet sich irgendeine Universität und dort einen Doktorvater suchen können. „Das ist aber nicht so einfach. So leicht findet man keinen Betreuenden für seine Promotion“, weiß Jauch aus Erfahrung. Vor seiner Zweitmitgliedschaft hatte er einen Kandidaten, den er an eine Uni vermittelt hatte. Oft ist die Promotion für Masterabsolvent*innen von einer (Fach)Hochschule mit Auflagen verbunden. Jauchs Schützling wurde an der Uni mit kaum erfüllbaren Auflagen belegt, so dass er nach zwei Jahren frustriert aufgab. Über die Zweitmitgliedschaft obliegt es Clemens Jauch selbst, zu beurteilen, ob potenzielle Doktoranden den nötigen fachlichen Hintergrund und die nötigen methodischen Fähigkeiten mitbringen. 

Das steckt auch hinter Jauchs Motivation für seine Zweitmitgliedschaft: „Ich möchte, dass meine Mitarbeitenden promovieren. Denn eine Promotion ist ein bleibender Wert“, sagt der Professor. In den Projekten, in denen junge Menschen als wissenschaftliche Mitarbeitende tätig sind, verdienten sie zwar ein Gehalt, haben aber nichts, was bleibt. Wer aber die Mühen einer Promotion auf sich nehme, beweise, dass er selbstständig, wissenschaftlich Arbeiten kann. Das zahlt sich später bei der Jobsuche aus. „Da wird Bewerber*innen mehr zugetraut. Zumal ihre Expertise über Beiträge in wissenschaftlichen Magazinen nachweisbar ist“, sagt Jauch. Das seien nicht nur Grundvoraussetzungen für eine Karriere im Wissenschaftsbetrieb, sondern auch in der Wirtschaft. „Eine Promotion zeigt, dass man eine lange Zeit am Ball bleibt, sich durchbeißt“, berichtet Jauch, der die Jahre der Promotion als „Saure-Gurken-Zeit“ bezeichnet.

Felix Doucet hat sich durchgebissen. Fünf Jahre hat er neben seiner Arbeit an der HAW Hamburg an seiner Doktorarbeit geschrieben und sie erfolgreich zum Abschluss gebracht. (Heute arbeitet er unter anderem als selbstständiger Energieberater). Die Promotion an der Hochschule Flensburg? Für ihn eine Erfolgsgeschichte!

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